Seit 2008 arbeiten wir eng mit der UNESCO zusammen, um im Rahmen des Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) die Wasserqualität in deutschen Biosphärenreservaten zu verbessern. Bislang wurden 22 Projekte realisiert, um die lebenswichtige Ressource für Mensch und Natur zu schützen und die Natur durch nachhaltiges Wirtschaften zu bewahren. Wir wollen mehr tun, als von uns erwartet wird: Unser Engagement setzt auf langfristige Partnerschaften und zielt auf nachhaltige Erfolge. Eine Übersicht zu den von Volvic geförderten Projekten in UNESCO Biosphärenreservaten gibt es hier.
Unsere Projekte 2020/ 2021
Biosphärenreservat Südost-Rügen
Im UNESCO-Biosphärenreservat Südost-Rügen werden gleich zwei Projekte auf der Halbinsel Mönchgut umgesetzt.
Problem Nr. 1: Das 1. Projekt betrifft das Torfmoor beim Ostseebad Göhren.Sein Zustand verschlechtert sich kontinuierlich. Im Sommer fällt immer weniger Niederschlag. Auch aufgrund von Oberflächenversiegelungen im Siedlungs- und Straßenbau erhält das Moor immer weniger Wasser.
Problem Nr. 2: Mitten im Dorf Lobbe gibt es ein Kleingewässer, das durch einen Graben mit dem Lobber See und seinen Biotopen verbunden ist. Aktuell ist das Gewässer so stark verlandet, dass es nur einen geringen ökologischen Wert hat.
Die Lösung
Lösung für Projekt Nr. 1:
Ziel des Projektes ist es, mehr Wasser im Moor zurückzuhalten. Die Vernässung des Moors schafft wiederum Lebensraum für seltene Arten wie die Gelbbauchunke und den Kammmolch. Wenn Moore genügend Wasser einlagern, können sie mehr Kohlenstoff speichern und so die Erderwärmung mindern.
Eine Besonderheit des Projektes ist, dass gemeinsam mit den Landwirt*innen sowie Eigentümer*innen der Region abgestimmt wird, zu welchem Zeitpunkt wie viel Wasser im Moor stehen soll. Ein Beispiel dafür, dass Naturschutz und wirtschaftliche Nutzung verträglich gestaltet werden können.
Lösung für Projekt Nr. 2:
Im Zuge des Projekts werden Schlammablagerungen entfernt, Böschungen neu modelliert und Flachwasserzonen geschaffen, sodass das Gewässer wertvoller Lebensraum für Flora und Fauna wird. Damit Einheimische und Gäste das Ökosystem näher kennenlernen können, wird eine Brücke saniert und ein Projekttag für Schulklassen entwickelt.
Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe - Das Problem
Das Naturschutzgebiet Elsholzwiesen im Biosphärenreservat Mittelelbe besteht teils aus feuchtem Grünland und Wiesen und bietet Lebensraum für zahlreiche Tierarten, etwa für den Großen Brachvogel, Kiebitz und Rotschenkel. Eingebettet in Wiesen liegen mehrere Kleingewässer, deren Wasserhaltung und Wasserqualität im Projekt verbessert werden sollen.
Die Lösung
Mehrere Tümpel werden vertieft, sodass sie trotz trockener werdender Sommer weiter Wasser führen. Zudem werden bessere Brutmöglichkeiten für vom Aussterben bedrohter Vogel- und Amphibienarten geschaffen, sowie typische Uferpflanzen angepflanzt. Dies verbessetr nicht nur die Wasserqualität, sondern auch die Bindung von Kohlenstoff und trägt somit zur Verringerung der Erderwärmung bei.
Unsere abgeschlossenen Projekte
Das Problem:
Die Elbe ist der drittgrößte Strom in Deutschland und einer der letzten naturnahen Flüsse Europas. Der Flusslauf wird umrahmt von den größten zusammenhängenden Auenwäldern Mitteleuropas, die einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tiere bilden. Wasser ist das prägende Element in der Elbtalaue. Da die Wälder jedoch lange Zeit nur begrenzte Wassermengen speichern konnten, beeinträchtigte dies die Wasserqualität negativ; Wassermangel und Hochwassersituationen waren die Folgen.
Die Lösung:
Ziel war es, durch Wasserregulierung die Wasserspeicher- und Filterfunktion der Waldgebiete wieder herzustellen. Dies konnte mittels der Errichtung eines sogenannten „Vorfluters“ erreicht werden – ein künstlich angelegtes Gewässer, über welches den Wäldern z.B. Regenwasser aus der Landschaft zugeführt werden kann. Die Umsetzung des Projekts erfolgte in enger Abstimmung mit den zuständigen Forst-und Wasserbehörden, mit lokalen Akteuren wie dem Privatwaldbesitzer Albrecht Graf von Wilamowitz-Möllendorf (r.i.B) und der ortsansässigen Bevölkerung. Heute ist unser Ziel erreicht: Das Wasser bleibt im Wald!
Das Problem:
Die Alb ist ein Fluss im Südschwarzwald, in dem Betonschwellen im Flusslauf lagen, sodass die Flussufer unnatürlich gestaltet waren. Dadurch war der Flusslauf für Fische wie Groppe und Bachneunaugen wenig durchlässig und auch die Ufer boten für die typischen Arten keinen angemessenen Lebensraum.
Die Lösung:
Zusammen mit dem Team des Biosphärenreservats und seinen Partnern wurden die Betonschwellen soweit möglich völlig entfernt und die Ufersteine naturnah mit Weiden bepflanzt. Die Pflanzung der Weiden wurde zusammen mit Jugendlichen durchgeführt und diese lernten dabei auch über die Notwendigkeit von Gewässerökologie und Renaturierung.
Das Problem:
Das Ostseebad Thiessow liegt im Südosten der Halbinsel Rügen. Wie in vielen anderen Gemeinden befand sich hier mitten im Ort ein Feuerlöschteich, dessen Potenzial nicht voll genutzt wurde.
Die Lösung:
Der Teich wurde umgestaltet, sodass er in dreifacher Weise genutzt werden kann. In einem Bereich des Teichs ist die Möglichkeit zur Löschwasserentnahme erhalten geblieben. Der Rest des Gewässers, getrennt durch eine Unterwasserschwelle, wurde ökologisch neu gesteltat. So wurde mit der geplanten Flaschwasserzone ein Lebensraum für viele seltene Tiere und Pflanzen geschaffen. Der Teich wird jetzt durch einen Steg und eine Informationstafel auch für die Umweltbildung genutzt.
EIN TATORT-KOMMISSAR UNTERWEGS IM BIOSPHÄRENRESERVAT SPREEWALD
Was ein Biosphärenreservat ist, hat sich auch Schauspieler Fahri Yardim gefragt: „Ich habe das Wort „Biosphärenreservat“ schon mal gehört und diese Eule auf dem Schild gesehen, aber mal ganz ehrlich – ich habe keinen Plan, was ein Biosphärenreservat wirklich ist“. Zusammen mit Arnulf Weingardt, Umweltschützer im UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald, machte er sich deshalb auf, um mehr darüber zu erfahren. Der Film zeigt, welche Einsichten er dabei gewinnen konnte und was er über das UNESCO-Biosphärenreservat im Spreewald gelernt hat.
Weitere Informationen zur UNESCO und dem MAB-Programm findest Du hier.